Trends in der Schweizer Weiterbildung 2025

29 Sep. 2025 | KI & Bildung

Einleitung

Die Arbeitswelt verändert sich rasant: Digitalisierung, demografischer Wandel und Fachkräftemangel treiben die Nachfrage nach Weiterbildung voran. Für Berufsleute in der Schweiz bedeutet das: Wer im Berufsleben erfolgreich bleiben möchte, kommt am lebenslangen Lernen nicht vorbei. Gleichzeitig verändert sich der Weiterbildungsmarkt selbst: Angebote werden digitaler, flexibler und stärker auf konkrete Kompetenzen ausgerichtet.

Dieser Artikel gibt einen Überblick über die sieben wichtigsten Trends in der Schweizer Weiterbildung im Jahr 2025.

Trend 1: Digitalisierung & KI verändern das Lernen

Digitale Plattformen, hybride Modelle und Online-Lernformate sind längst fester Bestandteil der Weiterbildungslandschaft. Neu hinzu kommt die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI): Lernplattformen analysieren den Wissensstand der Lernenden und passen Inhalte individuell an. So entstehen adaptive Lernpfade, die effizienter und zielgerichteter sind als traditionelle Methoden.

Die Vorteile:

  • Personalisierung: jede:r Lernende bekommt genau die Inhalte, die er oder sie braucht.

  • Flexibilität: Lernen ist jederzeit und überall möglich.

  • Effizienz: kein unnötiges Wiederholen.

Die Herausforderung liegt darin, Qualität und didaktische Tiefe zu sichern. Denn nicht jede KI-Lösung bringt Mehrwert. 

Trend 2: Lebenslanges Lernen & demografischer Wandel

Die Erwerbsbiografien werden länger und vielfältiger. Berufsleute wechseln mehrfach den Beruf oder ergänzen ihre Kompetenzen mit neuen Abschlüssen. Gleichzeitig bleiben Menschen länger im Arbeitsleben. Weiterbildung wird somit auch in späteren Lebensphasen wichtiger.

Besonders spannend: Immer mehr Anbieter entwickeln Programme, die speziell auf ältere Berufsleute zugeschnitten sind. Praxisorientierte Formate, flexible Lernzeiten und digitale Lernhilfen erleichtern den Zugang.

Lebenslanges Lernen ist nicht mehr nur ein Schlagwort, sondern eine unverzichtbare Voraussetzung für Beschäftigungsfähigkeit.

Trend 3: Modularisierung & Micro-Credentials

Statt langer, starrer Programme wächst die Nachfrage nach kurzen, modularen Weiterbildungen. Berufsleute wollen schnell neue Fähigkeiten erwerben und diese direkt im Arbeitsalltag einsetzen.

Beispiele sind Micro-Credentials oder digitale Badges, die einzelne Kompetenzen nachweisen. Arbeitgeber schätzen diese Nachweise, weil sie konkrete Fähigkeiten sichtbar machen.

Für Fachausweise und andere eidg. Abschlüsse bedeutet das: Klassische Programme bleiben wichtig, werden aber zunehmend durch kleinere, flexible Bausteine ergänzt.

Trend 4: Qualität & Finanzierung

Weiterbildung ist eine wichtige Investition in die eigene Zukunft. Angesichts der Vielzahl an Anbietern und der unsicheren Wirtschaftslage werden zwei Kriterien bei der Auswahl entscheidend: garantierte Qualität und Finanzierung. Lernende und Arbeitgeber wollen Sicherheit, dass die Investition sich lohnt. Labels wie eduQua oder ISO werden zur Orientierungshilfe. Die zentralen Fragen sind:

  • Sind die Inhalte praxisnah und führen sie zu nachhaltigem Lernerfolg?

  • Welche konkreten Kompetenzen werden erworben und wie werden sie nachgewiesen?

Gleichzeitig rückt die Finanzierbarkeit in den Fokus. Der Bund übernimmt 50 % der Kosten für Vorbereitungslehrgänge, ergänzt durch kantonale Programme oder die Unterstützung durch Arbeitgeber.

Trend 5: Nachhaltigkeit & gesellschaftliche Verantwortung

Nachhaltigkeit spielt längst nicht mehr nur in der Wirtschaft, sondern auch in der Bildung eine Rolle. Weiterbildungen greifen Themen wie Green Skills, ESG oder nachhaltige Unternehmensführung auf. Gleichzeitig achten Anbieter selbst auf nachhaltige Prozesse, etwa durch digitale Formate und ressourcenschonende Veranstaltungen.

Auch gesellschaftliche Verantwortung rückt stärker in den Fokus: Inklusion, Ethik und Datenschutz sind Themen, die nicht nur regulatorisch relevant sind, sondern auch das Vertrauen stärken.

Trend 6: Arbeitsmarkt & Fachkräftemangel als Treiber

Der Fachkräftemangel betrifft viele Branchen, vom Gesundheitswesen über ICT bis zur Industrie. Weiterbildung ist einer der wichtigsten Hebel, um Lücken zu schließen.

  • ICT-Berufe: Der Bedarf an Datenanalyst:innen, KI-Spezialist:innen und Cybersecurity-Fachleuten wächst rasant.

  • Führung & Management: Kompetenzen in Change-Management, Leadership und Kommunikation sind gefragt.

  • Gesundheitswesen & Soziales: Fachausweise und Höhere Fachschulen bleiben hier unverzichtbar.

Für Unternehmen bedeutet das: Weiterbildung ist nicht mehr nur ein Bonus, sondern eine strategische Notwendigkeit, um Personal zu halten und zu entwickeln.

Trend 7: Future Skills

Während KI und Automatisierung zunehmend Routineaufgaben übernehmen, werden menschliche Kernkompetenzen zum beruflichen Erfolgsfaktor. Unternehmen suchen nicht nur Fachexpertise, sondern Persönlichkeiten, die komplexe Probleme lösen, kreativ denken und effektiv im Team agieren können. Im Fokus stehen überfachliche Kompetenzen wie zum Beispiel:

  • Kritisches Denken und Problemlösungskompetenz

  • Kommunikation und Kollaboration

  • Kreativität und Anpassungsfähigkeit

Diese und weitere «Future Skills» sind kein «Nice-to-have» mehr, sondern eine zentrale Voraussetzung für die Karriereentwicklung in einer sich wandelnden Arbeitswelt.

Ausblick

Die Schweizer Weiterbildungslandschaft ist von drei grossen Entwicklungen geprägt: Sie wird digitaler, flexibler und stärker auf Kompetenzen ausgerichtet. Für Berufsleute bedeutet das mehr Chancen, die eigene Karriere aktiv zu gestalten.

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