Lebenslanges Lernen & demographischer Wandel

6 Okt. 2025 | Karriere & Arbeitswelt

Einleitung

Im Überblicksartikel zu den Trends in der Schweizer Weiterbildung 2025 haben wir gezeigt, dass lebenslanges Lernen zu den wichtigsten Treibern einer zukunftsfähigen Bildungslandschaft gehört. Der Arbeitsmarkt wandelt sich rasant und Berufsbiografien werden länger und vielfältiger.

Gerade für Berufsleute ab 40 Jahren bietet Weiterbildung enorme Chancen. In diesem Beitrag vertiefen wir den Trend des lebenslangen Lernens und zeigen, warum Weiterbildung auch in späteren Lebensphasen wichtig ist.

Längere Erwerbsbiografien, nichtlineare Karrieren

Die klassische Vorstellung von „Ausbildung – Beruf – Pension“ ist passé. Heute wechseln Menschen mehrfach ihren Beruf, übernehmen neue Rollen oder orientieren sich komplett neu. Gleichzeitig verlängern sich die Erwerbsphasen, machmal über das Pensionsalter hinaus.

Weiterbildung ist deshalb keine einmalige Sache mehr, sondern ein dauerhafter Prozess. Sie dient nicht nur der Qualifikation, sondern auch der Neuorientierung, der Anpassung an technologische Veränderungen und der persönlichen Weiterentwicklung.

Laut Bundesamt für Statistik (BFS) haben im Jahr 2021 rund 45 % der 25- bis 74-Jährigen eine Weiterbildung absolviert. Das sind deutlich weniger als 2016 (62 %). Gleichzeitig liegt bei 39 % der 55- bis 64-Jährigen die letzte Weiterbildung mehr als fünf Jahre zurück. Mehr dazu findest du hier: https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/bildung-wissenschaft/weiterbildung.html

Warum gerade 40+ profitieren können

Die Stärke erfahrener Berufsleute liegt in der Kombination aus Praxiserfahrung und neuem Wissen. Wer sich gezielt weiterbildet, wird auf dem Arbeitsmarkt besonders wertvoll. Dies sowohl für Fach- und Führungsaufgaben wie auch für neue Rollen in der digitalen Transformation.

Drei Faktoren machen Weiterbildung in dieser Lebensphase relevant:

  • Fachkräftemangel: Viele Branchen, von ICT über Gesundheit bis Management, suchen händeringend qualifizierte Mitarbeitende.
  • Förderung: Bund und Kantone unterstützen Weiterbildung finanziell.
  • Erfahrung als Wettbewerbsvorteil: Ältere Berufsleute bringen nicht nur Wissen, sondern auch Sozial- und Handlungskompetenzen mit. Das sind Eigenschaften, die in der digitalisierten Arbeitswelt immer gefragter sind.

Erfolgreiche Lernformate für erfahrene Berufsleute

Einige besonders für erfahrende Berufsleute passende Lernformate sind:

  1. Adaptive Lernplattformen
    KI-gestützte Systeme wie Fachausweis.AI analysieren den Wissensstand und passen Inhalte dynamisch an. Das ist ideal für Lernende, die vorhandene Kompetenzen ausbauen wollen.
  2. Blended Learning
    Die Kombination aus Online-Selbstlernen und Praxis-Sessions bietet hohe Flexibilität.
  3. Kurzformate & Micro-Credentials
    Kleine, kompetenzorientierte Module mit Nachweis (z. B. Badges) liefern schnellen Mehrwert. Das kann ein guter Wiedereinstieg ins Lernen sein.
  4. Coaching & Lernbegleitung
    Strukturierte Coachings und Lernjournale helfen, Ziele im Blick zu behalten.

Unternehmen als Enabler

Für Unternehmen ist Weiterbildung längst ein strategisches Instrument:

  • Retention & Entwicklung: Weiterbildungsangebote erhöhen die Bindung und sichern Know-how.
  • Zeit & Geld: Immer mehr Arbeitgeber beteiligen sich an Kurskosten oder stellen Lernzeiten zur Verfügung.
  • Skill-Transparenz: Micro-Credentials und digitale Kompetenzprofile machen neu erworbene Fähigkeiten sichtbar.

Laut BFS wird ein Grossteil der berufsbezogenen Weiterbildungen bereits heute vom Arbeitgeber mitfinanziert .

Finanzierung und Qualität – zwei zentrale Faktoren

Qualitätslabels wie eduQua oder ISO geben Sicherheit, dass eine Weiterbildung hält, was sie verspricht. Gleichzeitig sorgen staatliche Fördermodelle dafür, dass Weiterbildung finanziell machbar bleibt.

Das Zusammenspiel von Qualitätssicherung und Finanzierung ist entscheidend dafür, dass sich mehr Berufsleute auch in späteren Lebensphasen für eine Weiterbildung entscheiden.

Zusammenfassung in einem Satz

Wer als Berufsperson ab 40 gezielt in neue Kompetenzen investiert, verbindet Erfahrung mit Zukunftskompetenz und bleibt auf einem Arbeitsmarkt attraktiv, der sich ständig wandelt.

Einbettung

Dieser Artikel vertieft Trend 2 aus unserem Überblick Trends in der Schweizer Weiterbildung 2025. Dort findest du alle weiteren Entwicklungen, die den Weiterbildungsmarkt aktuell prägen.

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