Nachhaltigkeit in der Bildung

27 Okt. 2025 | KI & Bildung

Einleitung

In unserem Überblicksartikel Trends in der Schweizer Weiterbildung 2025 haben wir unter anderem «Trend 5: Nachhaltigkeit & gesellschaftliche Verantwortung» hervorgehoben. Bildung hat hier eine Doppelrolle: Nachhaltigkeit & gesellschaftliche Verantwortung ist sowohl Lerninhalt (z. B. Green Skills, ESG) als auch Lernpraxis, also wie Bildungsinstitutionen lehren und lernen. Dieser Beitrag beleuchtet beide Aspekte in Bezug auf Nachhaltigkeit.

Nachhaltigkeit als Lerninhalt

„Green Skills“ sind Kompetenzen für die ökologische Transformation (u. a. Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft, nachhaltige Unternehmensführung). Sie werden in immer mehr Programmen verankert. Sie sind zentral, weil die Schweiz Klimaziele verfolgt (Netto-Null bis 2050). Bildungsangebote, die fundiertes Nachhaltigkeitswissen vermitteln, helfen Fach- und Führungspersonen, Ziele in Projekten und im Arbeitsalltag umzusetzen.

Nachhaltigkeit als Praxis

Als Anbieter gibt es verschiedene Möglichkeiten, um nachhaltiger zu werden:

  • Reisen und Räume: Online- und Hybridformate senken Reiseaufkommen, insbesondere bei berufsbegleitenden Lehrgängen. Wer doch anreist, fährt idealerweise mit dem öV.
  • Materialien: Digitale Unterlagen vermeiden Druck, Logistik und Entsorgung.
  • Vor Ort: Ressourcenschonende Präsenzveranstaltungen und sparsame Infrastrukturwahl mindern den Fussabdruck.

Generell gilt es zu bedenken, dass Digitalisierung nicht automatisch „grün“ ist. Datentransfer, Streaming, KI-Rechenlast und Rechenzentren verbrauchen ebenfalls Energie. Wir gehen im nächsten Abschnitt vertiefter darauf ein.

Digital vs. analog

Spontan entsteht der Eindruck, dass digital nachhaltiger ist als analog. Deshalb ist eine differenzierte, nüchterne Betrachtung notwendig.

Wo digital Vorteile hat

  • Weniger Mobilität: Es entfallen Fahremissionen (Auto, Bus, Bahn, …).
  • Bedarfsgerechte Inhalte: Kürzere, modulare Online-Lerneinheiten reduzieren „Leerlauf“, was zu weniger Reisen und weniger Infrastrukturnutzung führt.
  • Skalierbarkeit: Einmal produzierte digitale Inhalte lassen sich vielfach nutzen.
  • Ressourcen: Keine physische Produktion von Skripts, Handouts, Ordnern oder Büchern.

Wo digital Nachteile hat

  • Rechenzentren: Ihr Strombedarf wächst; die Zürcher Region zählt zu Europas Hotspots. Prognosen gehen europaweit von stark steigender Nachfrage bis 2030 aus, getrieben durch Digitalisierung und KI. Anbieter sollten deshalb auf energieeffiziente Rechenzentren und stromsparende Delivery achten.
  • Streaming & Videokonferenz: Datenintensive Anwendungen haben nachweislich Effekte auf die Umwelt. Beispielhafte Gegenmassnahmen sind die Anpassung der Auflösung und Bitrate oder die Verwendung von Audiospur statt Video. Oder der Ersatz dieser synchronen Elemente durch asynchrones Lernen (z. B. Lernvideos statt Videokonferenzen oder Online-Selbstlerneinheiten statt PowerPoints in Videokonferenzen).
  • Geräte & Lebenszyklus: Produktion und Entsorgung von Laptops und Smartphones verursachen relevante Emissionen. Langlebigkeit, Reparatur und geteilte Nutzung verbessern die Bilanz.

Es zeigt sich: Digitales Lernen ist ökologisch vorteilhaft, wenn es Mobilität ersetzt, Inhalte effizient bereitstellt und auf energiearme Infrastruktur setzt. Analoge Elemente bleiben sinnvoll, wenn sie gezielt eingesetzt werden – am besten dort, wo sie klaren pädagogischen Mehrwert bringen.

Weiterführende Quellen

Hier sind einige weiterführende Quellen zum Thema:

Einbettung

Dieser Artikel vertieft Trend 5 aus unserem Überblick Trends in der Schweizer Weiterbildung 2025. Dort findest du alle weiteren Entwicklungen, die den Weiterbildungsmarkt aktuell prägen.

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